Begeisterung und Bedauern

Gleich drei der fünf Lehrgangsteilnehmer waren zum ersten Mal bei einem Lehrgang dabei - zwei davon sogar zum ersten Mal bei uns auf dem Vereinsgelände. Alle drei hatten sich für eine einzelne Reitstunde im "Western Horsemanship" bei Trainerin B Anja Erckel angemeldet. Sie bedauerten schnell, dass sie nicht den Tageskurs gewählt hatten. Die abwechslungsreichen Aufgaben sorgten nämlich bei allen Reiterinnen für viel Spaß und große Begeisterung.

Los ging es am frühen Sonntagmorgen erst einmal für die beiden Teilnehmerinnen des Tageskurses: Da für sie zwei Reit-Einheiten auf dem Programm standen und sie zwischendurch ausreichend Zeit für eine Erholungspause haben sollten, waren sie als erste und als letzte Reiterinnen des Kurses eingeplant. Obwohl die übrigen drei Teilnehmerinnen etwas länger hätten schlafen können, standen aber auch sie schon zu Kursbeginn auf dem Vereinsgelände bereit: Sie hatten sich dafür entschieden, sich erst einmal bei den anderen anzuschauen, was sie später erwarten würde. Bianca und Melanie, die sich für eine Teilnahme am Tageskurs entschieden hatten, nehmen allerdings nicht nur sehr regelmäßig an unseren Lehrgängen teil, sie haben auch beide aus früheren Kursen schon Erfahrung in der Disziplin "Western Horsemanship". Deswegen gab es von der Kursleiterin, Trainerin B Anja Erckel, direkt eine anspruchsvolle Aufgabe.

 

Diese Aufgaben, die sogenannten Pattern, bilden die Grundlage des Western Horsemanship. Sie umfassen neben verschiedenen Gangarten, vielen Richtungswechseln und der einen oder anderen Hufschlagfigur, die man auch aus der klassischen Dressur kennt, verschiedene Manöver, die in der traditionellen Arbeit von Cowboys verwurzelt sind. Dazu gehören das Stoppen aus allen Gangarten, das Rückwärtsrichten, das Seitwärtsgehen und das Drehen auf der Hinterhand. All das ist nicht nur für die Arbeit auf einer Ranch wichtig, sondern schult auch die korrekte und feine Hilfengebung des Reiters beim Dressurreiten - und die ebenso feine und geschmeidige Reaktion des Pferdes darauf. Aus einem solchen Lehrgang kann man also viel in unsere regulären Reitstunden mitnehmen, nicht zuletzt auch eine bessere Partnerschaft mit dem Pferd.

 

Für Bianca und Melanie waren das am Vormittag Anoki und Niva. Sowohl der Appaloosa als auch die spanische Stute sind eigentlich geradezu prädestiniert für die abwechslungsreichen Aufgaben, diesmal hatten sie und ihre Reiterinnen aber ein wenig "Start-Schwierigkeiten" - das nasskalte Wetter war allen anzumerken. So dauerte es ein wenig, bis Zwei- und Vierbeiner wirklich warm und geschmeidig waren. Dafür gab es von Kursleiterin Anja auch außerhalb der zu reitenden Aufgaben immer wieder Übungen und Hilfestellungen.

 

Als nächstes ging es für zwei Teilnehmerinnen aufs Pferd, die den Wiesenhof zum ersten Mal besuchten: Tina und ihre Tochter Lina haben zwar reiterliche Vorkenntnisse, diese kommen aber nicht aus unseren Reitstunden. Während Tina in den vergangenen Monaten nicht geritten ist, nimmt Lina in einem anderen Stall Reitstunden. Sowohl von ihrer Reitstunde im Western Horsemanship als auch von unseren beiden Schulpferden Emil und Canella waren die beiden aber so begeistert, dass sie gern wiederkommen wollen: Sie warten nun auf ihre ersten Probestunden in unseren Gruppenstunden. Bei einer wohlverdienten Mittagspause und einem gemeinsamen Mittagessen in unserem Reiterstübchen wurde dann nicht nur geplaudert, sondern auch das erste Bedauern geäußert: Lina und Tina wären beide gern noch ein zweites Mal aufs Pferd gestiegen. So kurzfristig war das bei einem bereits durchgeplanten Kurs-Ablauf und bereits eingeteilten Schulpferden dann aber leider doch nicht möglich.

 

Nach der Mittagspause war dann Maja an der Reihe. Auch sie ist noch recht neu bei uns im Verein, seit etwa einem halben Jahr reitet sie in einer unserer Gruppenstunden mit. Ihr erster Lehrgang war dabei eine große Überraschung, von der sie erst wenige Tage vorher erfahren hatte: Ihre Familie hatte ihr die Kurs-Teilnahme zum Geburtstag geschenkt. Nachträglich herzlichen Glückwunsch! Dass das Geschenk eine gute Wahl war, merkte man in Majas Reitstunde dann auch recht schnell: Sie hatte ganz offensichtlich jede Menge Spaß mit Anoki - und stellte sich beim Reiten "ihrer" Pattern so gut an, dass Kursleiterin Anja im Verlauf der Stunde zu vielen verschiedenen und immer schwieriger werdenden Aufgaben griff.

 

Zum Abschluss des Kurstages ging es noch einmal für die beiden Teilnehmerinnen des Tageskurses auf den Pferderücken - allerdings auf anderen Pferden: Bianca und Melanie kamen mit Canella und Oliver in die Halle. Für sie ging es, wie schon am Morgen, gleich wieder mit recht schwierigen Pattern los - und man merkte ihnen deutlich an, dass sie beim zweiten Mal wesentlich geschmeidiger im Sattel saßen als beim ersten Mal. Gerade bei eher winterlichem Wetter ist das wohl noch ein guter Grund, sich für den Tageskurs zu entscheiden. Ganz abgesehen natürlich von dem Spaß, den die abwechslungsreiche Disziplin "Western Horsemanship" macht - und da können wohl besonders die, die diesmal "nur" eine einzelne Reitstunde gebucht hatten, mitreden: Sie würden wohl jedem beim nächsten Mal gleich den Tageskurs empfehlen.

 

 

Wir bedanken uns bei Bianca, Lina, Maja, Melanie und Tina für das Interesse, die gute Laune, den Spaß und die motivierte Mitarbeit. Wir hoffen, dass ihr einen schönen und lehrreichen Sonntag bei uns auf dem Wiesenhof hattet und auch beim nächsten Mal wieder dabei seid - dann vielleicht auch alle im Tageskurs, falls euch nicht andere Interessierte, die die Disziplin Western Horsemanship jetzt mal ausprobieren möchten, bei der Anmeldung die Plätze wegschnappen. Schön wäre es aber natürlich, wenn das Interesse der Vereinsmitglieder beim nächsten Mal größer wäre: einige Kursplätze wären diesmal (mit rechtzeitiger Planung) noch frei gewesen.

 

Mit dem Lehrgang "Western Horsemanship" endet unser diesjähriges Lehrgangsprogramm. Die Kurse für das nächste Jahr sind bislang noch nicht geplant - eine kleinere Anzahl an Kursen werden wir aber sicherlich noch anbieten, sobald wir mit den externen Trainern in die Terminabstimmung gehen konnten. Sobald neue Termine feststehen, findet ihr diese dann wie immer in unserem Kursprogramm.

 

Wie immer sind wir ganz besonders stolz auf unsere tollen Schulpferde - das sind wir zwar jeden Tag, denn sie machen auch in den Reitstunden und vielen anderen Vereinsangeboten einen tollen Job. Auch ihnen merkt man aber den Spaß an der Abwechslung an, wenn sie in den Lehrgängen in "fremden" Disziplinen unterwegs sind - und es ist immer wieder schön zu sehen, wie sie aufblühen, mitdenken und mitarbeiten und wie viel in einer Reitstunde geschafft werden kann, wenn Zwei- und Vierbeiner gut und ungezwungen zusammenarbeiten. Für diesen Lehrgang bedanken wir uns ganz besonders bei Anoki, Canella, Emil, Niva und Oliver! Ein ganz besonderes Dankeschön geht außerdem natürlich auch diesmal wieder an Anja für den abwechslungs- und lehrreichen Unterricht.