Erst Gymnastik, dann Reiten

Auch im November warteten noch einmal zwei sonntägliche Lehrgänge auf interessierte Teilnehmer - der erste davon, die "Dressurarbeit mit Leichtigkeit", war nach etwas Verwirrung und Hin und Her rund um die Anmeldungen am Ende leider diesmal doch nicht ausgebucht. Die zwei- und die vierbeinigen Teilnehmer, die  dann dabei waren, konnten aber wieder vieles mitnehmen und von intensivem Einzelunterricht bei Karen Krause profitieren.

 

Nachdem im Oktober noch fast hochsommerliche Temperaturen geherrscht hatten, ließ sich Anfang November schon der erste Hauch des kommenden Winters erkennen - plötzlich war es viele Grad kälter, Pullis und dicke Jacken wurde wieder ausgepackt und irgendwie doch ein wenig gefroren. Nicht nur uns Zweibeinern schlagen solche Wetterwechsel oft aufs Gemüt, auch die Vierbeiner müssen sich erst mal daran gewöhnen. Viele unserer Pferden hatten zwar schon ein dichtes Winterfell und waren wahrscheinlich recht froh, dieses nicht mehr bei über 20 Grad ertragen zu müssen, trotzdem können sie sich ja nicht einfach so einen Pulli überziehen, wenn die Temperaturunterschiede zu groß sind. Auch wenn wir bei den vierbeinigen "Frostbeulen" mit Stalldecken nachhelfen, kommen nun die Wochen und Monate, in denen auch die Pferde wieder etwas länger brauchen, um warm und geschmeidig zu werden.

 

Umso schöner ist es, wenn selbst am Sonntagmorgen alle hochkonzentriert bei der Sache sind, ganz unabhängig von den äußeren Bedingungen und ganz egal, ob es gerade um den Reiter, seinen Sitz und seine Hilfengebung oder ums Pferd und seine Beweglichkeit geht. All das spielt in die Einzelstunden von Karen Krause hinein - denn auch wenn jedes Pferd mal einen schlechten Tag, Verspannungen oder einfach, wie viele von uns, körperliche Probleme und Einschränkungen haben kann, sitzt das eigentliche Problem doch meist im Sattel: Sitzt der Reiter nicht locker und geschmeidig und geht er nicht richtig auf die Bewegungen des Pferdes ein, blockiert er das Pferd in seiner Beweglichkeit und kann keine eindeutigen Hilfen mehr geben, so dass das Pferd seine Aufgabe nicht richtig verstehen kann.

 

Kein Wunder also, dass Kursleiterin Karen kurz nach einer Fortbildung Sibylle Wiemer - unter anderem Trainer A Reiten, Trainer B Pferdeausbildung spezialisiert auf die Sitzschulung des Reiters mit Hilfe von Gymnastik und diversen Übungen - den Reitern ihre Vierbeiner zuerst für einige Minuten abnahm und den Unterricht mit Aufwärm- und Lockerungsübungen vom Boden aus begann. Besonders in den Monaten, in denen wir uns besonders viel drinnen aufhalten und dort oft auch viel mehr sitzen als im Sommer, wenn wir viel draußen sind, wird der menschliche Körper nämlich schnell steif und sollte sich erst mal etwas aufwärmen und lockern, bevor man dann tatsächlich aufs Pferd steigt. Nicht nur dem Pferd zuliebe, um es ihm so angenehm wie möglich zu machen, sondern auch für einen besseren und leichteren Sitz.

 

Nach ersten Erkenntnissen konnten die Reiter die Ergebnisse ihrer "Vorarbeit" dann gleich mit in den Sattel nehmen - und stellten oft schnell fest, dass sie von Beginn an besser sitzen konnten. Nur wenige Minuten machen also viel aus - eine Erkenntnis, die die Teilnehmer sicherlich auch in ihre Reitstunden mitnehmen werden und die vielleicht dafür sorgen wird, dass sich alle erst einmal ein wenig vom Boden aus aufwärmen, ganz besonders in den nun folgenden Wintermonaten.

 

Im Sattel wurde dann ganz individuell gearbeitet - zuerst fragte Karen bei allen Teilnehmern nach Wünschen für die Reitstunde und nach Schwierigkeiten, die vielleicht zuletzt beim Reiten aufgetreten waren. Zusammen mit einem ersten Blick auf die Tagesform des jeweiligen Pferdes ließ Karen sich für die Teilnehmer ganz unterschiedliche Übungen einfallen. Das sorgte nicht nur für abwechslungsreiche Stunden und gute Fortschritte bei den Pferd-Reiter-Paaren, sondern auch dafür, dass am Ende ganz sicher niemandem mehr kalt war - trotz des Temperatursturzes in den Herbst.

 

 

 

Auch wenn wir bis jetzt noch nicht dazu gekommen sind, Lehrgänge für das Jahr 2023 zu planen, soll es natürlich auch weiterhin Kurse geben, die vornehmlich sonntags stattfinden - auch wenn es weniger Termine sein werden als in diesem Jahr. Wir hoffen, dass wir euch das Lehrgangsprogramm fürs neue Jahr bald präsentieren können. Bis dahin steht erst einmal nur noch ein Lehrgang in unserem Kalender: Für den Kurs "Western Horsemanship" bei Trainerin B Anja Erckel könnt ihr euch nur noch bis zum Samstagabend anmelden - eine Woche vor Kursbeginn am Morgen des 11. Dezember wird die Anmeldung dann endgültig geschlossen, damit wir die Ablaufplanung und Pferdeeinteilung machen können. Das diesjährige Kurs- und Lehrgangsjahr endet mit einem Turnier-Training am 18. Dezember, für das ihr euch ebenfalls noch anmelden könnt.

 

Auch diesmal möchten wir uns wieder bei den Teilnehmerinnen bedanken - danke an Angelina, Hannah, Kerstin und Melanie für die sportliche Mitarbeit. Ein dickes Dankeschön gibt's auch heute wieder für unsere großartigen Schulpferde Anoki, Belle, Rueda und Smilla und wie üblich auch für Kursleiterin Karen für den abwechslungs- und lehrreichen Unterricht und die vielen hilfreichen Tipps!