Bei seiner Premiere im vergangenen Jahr hatte Kursleitein Anja Erckel die Teilnehmer im Kurs "Working Equitation" mit abwechslungsreichen Aufgaben überrascht - gern auch mal in rasantem Tempo. Das hatte sich herumgesprochen: Fünf Reiterinnen hatten sich diesmal für den Tageskurs angemeldet und kamen morgens schon bestens gelaunt auf dem Wiesenhof an. Und auch die fünf Schulpferde waren diesmal ganz besonders gut drauf.
Kursleiterin Anja Erckel hatte auch diesmal wieder das ganze Auto beladen mit Material, aus dem in kurzer Zeit ein Parcours mit vielen anpruchsvollen Aufgaben entstand - und der für den Nachmittag noch einmal komplett umgebaut wurde. Highlight war natürlich auch diesmal wieder Holz-Stier "Frosty", der mit einem Ring auf dem Kopf bereitstand. Während Anja genau im Kopf hatte, welche Aufgaben sie den Teilnehmern stellen würde, wusste auch sie diesmal allerdings nicht, was sie erwarten würde: Normalerweise kennt sie in ihren Kursen fast alle Teilnehmer schon aus vorherigen Kursen. Diesmal waren aber gleich zwei der fünf Reiter zum ersten Mal in einem ihrer Kurse dabei. Hinzu kamen gleich mehrere Schulpferde, die mit dem Thema "Working Equitation" bislang auch noch keine Berührungspunkte hatten.
Von der Motivation der Zweibeiner ließen sich die Vierbeiner aber offenbar direkt anstecken: Nicht mal der Anblick von "Frosty" konnte die Pferde schrecken, das Reiten mit einer langen Stange in der Hand - um den Ring vom Kopf des Stieres stechen zu können - interessierte auch die "neuen" Pferde abolut nicht: Das klappte nach kurzer Zeit problemlos schon im Trab oder sogar im Galopp. Schwieriger war es da schon, sich die Reihenfolge der Aufgaben zu merken - und sich vor allem Wege zu überlegen, die den Regeln der Working Equitation entsprechen: Auf dem Weg zum jeweils nächsten Hindernis darf keines gekreuzt werden, das erst zu einem späteren Zeitpunkt Teil der Aufgabe sein würde. Nachdem sich Anja beim Aufbau kreativ ausgetobt hatten, war es nun an den Reitern, kreativ zu werden und den besten Weg durch die Hindernisse zu finden.
Am Vormittag wartete dafür auf die Teilnehmer ein sogenannter Parallel-Slalom, das Rückwärtsrichten in einer Gasse, eine Glockengasse in L-Form, zwei zu umrundende Tonnen, eine nachgestellte Brücke und natürlich Stier Frosty - nicht unbedingt in dieser Reihenfolge, denn kaum hatten sich die nächsten Reiter Gedanken darüber gemacht, wie sie im Parcours die Wege des vorherigen Reiters noch optimieren könnten, stellte Anja die Reihenfolge der zu reitenden Hindernisse um. Dass am Nachmittag alles noch einmal umgeräumt wurde, manche Hindernisse verschwanden und andere ganz neu hinzukamen, machte die Sache nicht einfacher.
Nach einer wohlverdienten Mittagspause war aus der Brücke ein Tor geworden, das die Reiter öffnen, durchreiten und wieder schließen mussten. Die zum umrundenden Tonnen hatten sich vermehrt und waren mittlerweile zu dritt - und mussten natürlich jeweils in einer ganz bestimmten Richtung und Reihenfolge bewältigt werden. Die Glockgasse war zwar geblieben, mittlerweile aber einfach und nicht mehr in L-Form - dafür ging es für Pferd und Reiter nur vorwärts rein, dafür aber rückwärts wieder raus. Der Parallel-Slalom hatte sich zu einem einfachen Slalom gewandelt und damit Platz gemacht für ein weiteres Highlight - ganz besonders, was Anjas Dekoration anging: In der Mitte des Corals, der in beide Richtungen geritten werden musste, stand ein großer bunter Schirm, der bei manchem Vierbeiner doch erst mal für große Augen sorgte.
Einzig Frosty war den Teilnehmern aus den Übungen am Vormittag treu geblieben - und ganz am Ende des nachmittäglichen Parcours wartete die größte Schwierigkeit: Anja hatte zusätzlich einen Rückwärts-Slalom aufgebaut, in dem nicht nur rückwärts geritten, sondern dabei auch ordentlich gelenkt werden musste. Während die Reiter in ihren beiden Reitstunden vollkommen damit beschäftigt waren, die einzelnen Hindernisse und die Aufgaben dorthin im Blick zu behalten, hatten die Pferde schnell verstanden, dass am Kurstag keine normalen Hufschlagfiguren auf dem Programm stehen würden - und hatten sichtlich Spaß an der ganzen Sache.
Nach zwei Stunden voller Konzentration waren die Teilnehmer zwar zu recht müde, hatten allerdings über den Tag hinweg auch wirklich gute Fortschritte gemacht - die Vierbeiner hatten es ihnen aber auch vergleichsweise leicht gemacht: Bei so viel Motivation und Freude gab es mit dem Wechsel von Gangarten und dem Lenken viel weniger Probleme als sonst. Einzig für den Reitersitz hatte Anja bei dem einen oder anderen Teilnehmer am Ende des Kurses noch etwas Kritik übrig - aber es bietet sich ja glücklicherweise bald eine Möglichkeit, daran zu arbeiten: Zufällig ist der nächste Kurs, den Anja am 8. Mai bei uns auf dem Vereinsgelände anbietet, eine Sitzschule. Wenn ihr mal dabei sein wollt: Es sind noch Plätze frei!
Wir haben darüber hinaus für dieses Jahr noch einige weitere Kurstermine mit Anja geplant - zum Beispiel Einzelstunden (19. Juni und 20. November), ein Bodenarbeitskurs (24. Juli), Trailreiten (7. August). Hinzu kommt ein weiterer Kurs zum Thema "Western Horsemanship" - das Thema war der erste Kurs mit Anja im Jahr 2022 und wird auch der letzte sein: Er ist geplant für den 11. Dezember. Auch andere Trainer besuchen uns in diesem Jahr für viele spannende Lehrgänge und unterschiedliche Themen - Infos zu all diesen und allen weiteren Kursterminen findet ihr schon jetzt oder (für die späteren Termine) in Kürze in unserem Kursprogramm.
Wir bedanken uns bei Alina, Angelika, Birgit, Hannah und Melanie fürs die motivierte Mitarbeit und die gute Stimmung. Wir hoffen, dass ihr einen schönen und lehrreichen Sonntag bei uns auf dem Wiesenhof hattet - auch, wenn es für alle ziemlich anstrengend war! Auch diesmal sind wir wieder ganz besonders stolz auf unsere tollen Schulpferde - sie haben, genauso wie die Reiter, einen großartigen Job gemacht und hatten viel Freude an dem abwechslungsreichen Tag. Danke an Anoki, Efenia, Riko, Rueda und Smilla! Ein ganz besonderes Dankeschön geht an Anja für die gute Laune und den lehrreichen Unterricht!