Die Anfänge des Springreitens

Für den Start in die beliebte dreiteilige Kurs-Reihe "Start ins Spring- und Vielseitigkeitsreiten" mit Karen Krause hätten wir laut Ausschreibung zwar noch mehr Anmeldungen annehmen können - und das Interesse möglicher Teilnehmer war auch da. Nach Ausfällen von Schulpferden aus gesundheitlichen Gründen und da nicht alle unsere Schulpferde Einsteigern das Springen beibringen können, wurde in besonders kleinen Gruppen gearbeitet.

Das sorgt natürlich dann wiederum dafür, dass die Pausen kürzer werden und die Springstunde deutlich anstrengender - nicht nur für die Pferde, denen man die ungewohnte Belastung durch die Hindernis-Reihen auch immer wieder deutlich anmerkt, sondern vor allem für die Reiter. Wer vorher noch nichts mit dem Springreiten zu tun hatte, war dann doch auch schnell ein wenig verwundert, wie sehr man bei einer vermeintlich kleinen Runde durch die Halle doch außer Atem kommen kann - selbst wenn die Stangen vorerst nur am Boden lagen. Karen legte auch diesmal zum Start der Kurs-Reihe besonderen Wert darauf, dass die Reiter sich darum bemühten, ihre Pferde fleißig vorwärts zu reiten und korrekte Wege einzuhalten, ohne abzukürzen oder die ausgelegten Stangen allzu schief anzureiten.

 

Dafür müssen sich auch die Zweibeiner auf dem Pferderücken doch noch mal ganz anders konzentrieren als in einer Dressur-Reitstunde. Hin und wieder musste zwischendurch auch noch mal nach dem Weg gefragt werden - was war noch mal das nächste anzureitende Hindernis? Zum Aufwärmen für Pferd und Reiter wurde das alles erst mal im Trab geübt - mit Trabstangen am Boden und der Aufgabe für die Reiter, sich schon mal an den leichten Sitz zu gewöhnen und diesen ausgiebig zu üben. Für Pferd-Reiter-Kombinationen, bei denen dies schon gut klappte, kamen erste kleine Cavaletti hinzu, die im Trab oder später auch im Galopp angeritten werden konnten. Für die Reiter, die schon mehrfach am Kurs teilgenommen hatten, wurde auch im Verlauf der ersten Trainingsstunde der Kurs-Reihe schon ein richtiger Parcours aufgebaut.

 

Auch für die Schulpferde ist der Springkurs eine eher ungewohnte Belastung. Auch wenn in den Reitstunden durchaus mal Stangen ausgelegt oder vielleicht auch mal das eine oder andere kleine Cavaletti aufgestellt wird, springen unsere Schulpferde nicht regelmäßig und haben deshalb nicht viel Übung darin. Manche haben - wie es eben auch bei den Menschen so ist - etwas mehr Talent dafür als andere, manchen macht das Springen mehr Freude als anderen und fast immer kommt es am Ende absolut auf den Reiter, eine Einstellung und seine Hilfen an, ob und wie das Pferd reagiert. Allen gemeinsam war aber, dass sie in der Springstunde recht schnell müde wurden: Flotter Galopp vorwärts, das Heben der Füße über den Trabstangen und dann vielleicht noch das Abspringen vor den Cavalettis - das ist noch mal ein ganz anderes "Bauch-Beine-Po-Training" als die Pferde es aus den normalen Reitstunden gewohnt sind.

 

Und das kennt ihr ja sicher von euch selbst: Wenn man langsam müde wird und die Muskeln zwicken, dann schleppt man sich am Ende vielleicht nur noch durch die Halle und ist froh, wenn die Reitstunde endlich vorbei ist. Den Effekt gab es durchaus auch bei den Reitern: Gearbeitet wurde nämlich diesmal nicht in Vierergruppen mit insgesamt 16 Kurs-Teilnehmern, so wie beim letzten Mal, als die Kurs-Reihe stattfand. Stattdessen hatten wir die Anmeldung nach nur elf Teilnehmern geschlossen, weil einige Schulpferde krankheitsbedingt ausgefallen waren und sich diesmal sehr viele Einsteiger angemeldet hatten, die noch in keiner vorherigen Springstunde dabei waren und bei denen klar war, dass mehr Erklärungen erforderlich sein würden und es einfach sicherer wäre, wenn die Gruppen kleiner wären.

 

Deshalb wurde zu zweit oder zu dritt geritten. Damit war man natürlich viel schneller wieder an der Reihe als sonst, wenn man zwischendurch gleich drei anderen Reitern beim Bewältigen des Parcours zuschauen konnte. Das machte das Training zwar deutlich intensiver, besonders den fortgeschrittenen Teilnehmern, die sich recht bald einem kompletten Parcours gegenüber sahen, ging aber auch vor Ende der eigentlichen Springstunde die Puste aus. Das kann man sich - besonders als Nicht-Reiter, aber auch, wenn man ansonsten in regulären Reitstunden mitreitet und noch nicht oder nur mal über ein kleines Cavaletti gesprungen ist - zwar nur schwer vorstellen, aber Springreiten ist eben unglaublich anstrengend für Mensch und Pferd. Deshalb sind die Einheiten kurz, der Kurs auf drei Teile aufgeteilt und man sollte von einer einzelnen Springstunde tatsächlich nicht zu viel erwarten - von sich selbst und von den Pferden.

 

Viele weitere Fotos vom Kurs gibt es auf unserer Facebook-Seite.

 

Die übrigen beiden Teile des Kurses, der im September mit dem Schwerpunkt "Leichter Sitz, Trabstangen, kleine Kreuze" seinen Anfang nahm, finden im Oktober und im November statt. Am 24. Oktober geht es weiter mit dem Schwerpunkt "Wege reiten, Rhythmus-Galoppieren und erste Folgen", die Kursreihe endet am 21. November mit dem Schwerpunkt "Reihen und Parcours". Grundsätzlich können an den Folge-Kursen auch Reiter teilnehmen, die beim ersten Teil nicht dabei waren - allerdings haben diejenigen, die den ersten Kursteil besucht haben, Vorrang und zuerst Anspruch auf einen Platz in den folgenden Springstunden. Die Entscheidung, wer darüber hinaus am Kurs teilnehmen kann bzw. wie viele der ausgeschriebenen Plätze überhaupt vergeben werden können, wird dann immer noch beeinflusst von der Verfügbarkeit der Schulpferde und auch von der Frage, wer sich angemeldet hat - je mehr Neueinsteiger dabei sind, desto niedriger werden wir die Gesamt-Teilnehmerzahl ansetzen.

 

Bis Jahresende warten nun nicht mehr allzu viele Lehrgangstermine auf euch - wir hoffen aber, schon in wenigen Tagen die ersten Termine für das Lehrgangsjahr 2022 veröffentlichen zu können. Wenn ihr daran interessiert seid, schaut am besten immer mal in unserem Kursprogramm vorbei. Dort findet ihr alle aktuellen Kursthemen und Termine, könnt die konkreten Kurs-Inhalte nachlesen und euch Plätze in den ausgeschriebenen Kursen sichern. Für die neuen Kurs-Termine, die nun hoffentlich bald nach und nach hinzu kommen, vergeben wir - wie üblich - Plätze immer etwa ab drei Monaten vor dem geplanten Kurstermin.

 

Auch bei diesem Kurs geht ein großes Dankeschön an unsere Vereinsmitglieder - es freut uns sehr, dass ihr dabei wart! Danke an Anna-Lena, Celina, Claire, Corinna, Hanna Sophie, Janine, Kristin, Laura, Liliana, Maike und Vivien und vor allem an unsere großartigen Schulpferde Anoki (doppelt im Einsatz), Canella, Cattinca, Cesar, Emil (doppelt im Einsatz), Oliver, Rueda, Smilla und Vin. Und wie üblich auch diesmal wieder ein dickes Dankeschön an Karen für den lehrreichen Unterricht und die vielen hilfreichen Tipps!