JHV für das Jahr 2020

Ende August fand die Jahreshauptversammlung - aufgrund der zuvor geltenden Corona-Einschränkungen und der Sommerferien später als üblich - unter Einhaltung von Abstands- und Hygieneregeln in der Reithalle statt. Insgesamt 17 Vereinsmitglieder hatten sich bei schon herbstlichen Temperaturen eingefunden und blickten mit dem Vorstand zurück auf das erste Corona-Jahr, in dem vieles ausfallen musste, und auf aktuelle Projekte und Pläne.

Schon zum zweiten Mal konnte die Jahreshauptversammlung nur in der Reithalle und nicht im vereinseigenen Reiterstübchen stattfinden - die Corona-Einschränkungen und -Regelungen waren schuld. Etwas mehr Glück hatten die anwesenden Vereinsmitglieder in diesem Jahr aber beim Wetter: Auch wenn es schon herbstlich war, war es tagsüber sonnig gewesen und die Temperaturen hatten knapp die 20 Grad erreicht, so dass auch abends in der Reithalle noch niemand frieren musste - vorausgesetzt, man hatte eine Jacke oder einen Pulli dabei.

 

Mit nur wenigen Minuten Verspätung begrüßten Vereins-Vorsitzende Katrin Förster, die stellvertretende Vorsitzende Daniela Herrmann und Kassenwartin Anna-Lena Liebe insgesamt 19 Vereinsmitglieder, um gemeinsam das Geschäftsjahr 2020 offiziell abzuschließen. Neben einem Rückblick auf das Vorjahr und damit das erste Corona-Jahr mit vielen Ausfällen stand außerdem eine Übersicht über aktuelle Großprojekte und ein kleiner Ausblick in die nächsten Wochen und Monate auf dem Programm, das etwa eine Dreiviertelstunde dauerte. 

 

Zuerst stellte das Vorstandsteam die wichtigsten Fakten aus dem Geschäftsjahr 2020 vor. Viel gab es dabei nicht zu berichten: Ein großer Teil der Vereinsveranstaltungen und auch viele der regulären Angebote mussten coronabedingt monatelang ausfallen. Kurse, Lehrgänge, Reitstunden, Voltigier-Trainings und selbst therapeutische Maßnahmen konnten nur mit langen Unterbrechungen stattfinden. All das wirkte sich natürlich auch auf die Finanzen des Vereins aus, der sich im Jahr 2020 allerdings noch mit Hilfe einer großen Spendenbereitschaft durch die Krise retten konnte. Die Kassenprüferinnen, Julia Häb und Nina Gröhl, hatten die Unterlagen schon Mitte Juli gründlich geprüft und nichts auszusetzen, so dass Julia Häb die Entlastung des Vorstands beantragte; Nina Gröhl konnte der Sitzung aus terminlichen Gründen nicht beiwohnen, hatte ihr Einverständnis zuvor aber schriftlich unter dem Kassenprüfungsbericht mitgeteilt. Mit Ausnahme des Vorstandsteams, das sich enthielt, stimmten alle Anwesenden für die Entlastung.

 

Da der Vorstand im vergangenen Jahr neu gewählt worden war, stand diesmal keine Wahl auf dem Programm, so dass es direkt weitergehen konnte mit einem Bericht zu aktuellen Themen und Zukunftsplänen. Große Augen machten die Vereinsmitglieder vor allem bei den Ausbauplänen des Vereins - eine sehr kostenintensive "Flucht nach vorn", denn innerhalb von 20 Jahren muss ausreichend Geld erwirtschaftet werden, um ein aktuell noch gepachtetes Gewerbe-Grundstück kaufen zu können. Dort befinden sich die Paddocks des Vereins und somit die Auslauffläche für die Pferde in den Wintermonaten und immer dann, wenn die Koppeln wetterbedingt nicht genutzt werden können. Ohne diese Flächen könnte der Verein keine Pferdehaltung mehr betreiben, müsste also schließen. Für die nächsten 20 Jahre konnte das Grundstück gepachtet werden, danach soll es zur Sicherstellung der Vereinszukunft gekauft werden.

 

Um dies zu erreichen, muss der Verein zusätzliche Reitstunden, Kurse und therapeutische Maßnahmen anbieten - denn aktuell reichen die Einnahmen gerade so für die regulären Ausgaben, besonders nachdem durch die Corona-Einschränkungen alle Rücklagen aufgebraucht werden mussten. Die Warteliste gibt dies her: Bei knapp 350 Mitgliedern warten weitere 500 Interessenten auf einen Platz in den Angeboten des Vereins. Auch die Schulpferde, deren Bestand in den vergangenen Jahren ein wenig aufgestockt wurde, sind noch nicht voll ausgelastet - dennoch sollen natürlich baldmöglichst weitere Schulpferde hinzukommen und eingearbeitet werden. Keine zusätzlichen Möglichkeiten bieten allerdings die Reithallen - besonders, da die Schülerinnen und Schüler immer länger Unterricht haben und die Reitstunden erst immer später am Tag beginnen können. Sie sind ab dem Nachmittag bis spät in den Abend hinein durchgängig mit Vereinsangeboten besetzt.

 

Deshalb sollen auf dem gepachteten Gewerbe-Grundstück möglichst bald zwei weitere Hallen entstehen - eine Reithalle und eine kleinere Longierhalle, die für Longenstunden, Einzelunterricht, therapeutische Maßnahmen und Voltigier-Training genutzt werden soll. Erste Förderanträge dafür hat der Verein schon gestellt, weitere sind in Arbeit - und dann sollen Spender und Sponsoren gesucht werden, um das nach aktuellen Plänen rund 700.000 Euro teure Großprojekt zu finanzieren. Neben dieser Summe wirkt ein anderes Projekt, das der Vereinsvorstand bei der Jahreshauptversammlung vorstellte, geradezu klein: Auf einem bislang als Koppel genutzten Wiesenstück soll ein sogenannter "Extreme Trail Garden" entstehen: Auf der Fläche sollen Naturhindernisse aufgebaut werden, die nicht nur die Trittsicherheit des Pferdes verbessern, sondern auch für eine bessere Bindung und Zusammenarbeit von Zwei- und Vierbeiner sorgen, das Vertrauen stärken und das Selbstbewusstsein fördern.

 

Die Besonderheit an diesem Projekt: Alle Hindernisse werden so ausgelegt, dass sie auch für therapeutische Maßnahmen nutzbar sein werden - das Extreme Trail soll also nicht nur das Kurs-Angebot des Vereins erweitern und Abwechslung in Reitstunden bringen, sondern vor allem durch die oben genannten Vorteile die Effekte der therapeutischen Arbeit mit Pferd noch einmal deutlich verstärken. Diese Idee wird finanziell gefördert von der Stiftung "Flughafen Frankfurt/M. für die Region", deren Spende es möglich macht, das Projekt überhaupt zu planen. Ob es umgesetzt werden kann, hängt an einer ganz anderen Frage: Da es sich bei der Koppelfläche um ein Landschaftsschutzgebiet handelt und die Baumstämme, Steine, Sandflächen und Erdaufschüttungen nicht angesehen werden wie eine Garten- oder Naturgestaltung, sondern wie eine Baumaßnahmen, ist dafür eine Baugenehmigung nötig. Ob und wann diese erteilt wird, konnte der Vereinsvorstand zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht sagen.

 

Auch weitere Themen rund um das Vereinsleben kamen im Lauf des Abends zu Sprache - und dabei wurde wieder einmal deutlich, welch große Bandbreite an Themen und Inhalten den Vereinsvorstand beschäftigen. Während die meisten Vereinsmitglieder bei Besuchen auf dem Hof vor allem die Zeit mit den Schulpferden genießen, sehen die Vorstandsmitglieder bei den meisten ihrer Aufgaben die Pferde nur von weitem - die organisatorischen Aufgaben und die Vereinsverwaltung nimmt den mit Abstand größten Anteil der ehrenamtlichen Arbeit ein. Wer Interesse hat, den Vereinsvorstand hierbei regelmäßig oder in Form von einzelnen Projekten zu unterstützen, kann sich gern jederzeit melden.

 

Wer nicht dabei sein konnte oder auch künftig auf dem Laufenden bleiben möchte, erfährt Neuigkeiten unter anderem im vereinsinternen E-Mail-Newsletter, den jedes Mitglied erhält, das beim Verein eine gültige E-Mail-Adresse hinterlegt hat. Informieren kann man sich natürlich außerdem hier auf der Website sowie auf der Facebook-Seite unseres Vereins. Vor einiger Zeit hat der Vereinsvorstand außerdem einen WhatsApp-Verteiler ins Leben gerufen, für den sich ebenfalls ausschließlich Vereinsmitglieder anmelden können - unter (schriftlicher) Angabe von Name und Handynummer, gern auch per E-Mail an info@rsg-eddersheim.de