Tag 17: Die anderen und wir

Dass wir die allerbesten Vereinsmitglieder haben, darauf haben wir ja in den letzten Tagen schon hingewiesen. Die schwierige Situation, in der außer uns natürlich auch alle anderen Reitbetriebe momentan wegen der Corona-Pandemie stecken, zeigt aber, dass wir auch die besten Nachbarn haben. Gleich mehrere Reitbetriebe aus der Rhein-Main-Region haben sich bei uns gemeldet und ihre Unterstützung angeboten - und das, wo es doch bei allen gerade mehr als eng ist.

 

Auch dafür möchten wir an dieser Stelle noch einmal Danke sagen.

 

Ganz egal, ob es konkrete Hilfsangebote bei der Versorgung der Schulpferde waren, Ideen für den Umgang mit den aktuellen Einschränkungen oder einfach aufmunternde Worte: Es ist schön zu wissen, dass sich nicht alle Reitbetriebe als Konkurrenz verstehen und dass, obwohl sich unsere Angebote mit denen der anderen Reitbetriebe überschneiden, das auch zugunsten der Pferde als Miteinander gesehen wird.

 

Und das völlig zu Recht: In unserer Region ist das Interesse daran, reiten zu lernen und in der Freizeit den Umgang mit dem Pferd zu genießen, unglaublich hoch. Wir haben bei uns im Verein für alle unsere Angebote lange Wartelisten und vielen anderen Reitbetrieben in unserer Region geht es genauso - möchte man es rein aus geschäftlicher Sicht sehen, lässt sich eindeutig sagen: Es gibt genug Kunden für alle! Hinzu kommt, dass sich die Angebote überall dann doch ein klein wenig unterscheiden und jeder seinen Unterricht etwas anders aufbaut - so, dass am Ende für jeden Pferdefreund das Passende dabei ist. Mancher fühlt sich dabei in dem einen Stall wohler, ein anderer in einem anderen Stall. Manchmal dauert es auch ein wenig, bis man das Passende gefunden hat, oder die Interessen ändern sich und man wechselt aus diesen Gründen den Stall bzw. den Verein. Das vielfältige Angebot in unserer Region gibt das her - und das ist auch gut so.

 

Bei uns lag der Schwerpunkt viele Jahre auf dem Therapeutischen Reiten und dem Reitunterricht für Anfänger. Das machen wir auch jetzt noch gern und mit Herzblut, allerdings bemühen wir uns trotzdem, unser Angebot stetig zu erweitern - mit unseren Voltigier-Schnupperkursen "Kleine Schlümpfe" und "Gummibärenbande" möchten wir dafür sorgen, dass das Voltigieren wieder einen größeren Stellenwert in unserem Verein bekommt (den es früher durchaus schon hatte). Unser Kurs- und Lehrgangsprogramm, das 2019 eingeführt wurde und stetig wächst, soll auch fortgeschrittene Reiter fortbilden und langfristig an unseren Verein binden - denn sie sind es, die als nächste Übungsleiter in der Halle stehen könnten und die vor allem in der Lage sind, unseren Pferden die nötige Abwechslung vom Anfänger-Unterricht zu verschaffen. Denn auch den Vierbeinern zuliebe sollte das Angebot möglichst vielfältig sein.

 

Und dennoch: Auch andere Reitbetriebe haben tolle Angebote. Manche haben andere Schwerpunkte als wir, manche sind anders aufgestellt - zum Beispiel mit festangestellten Reitlehrern oder mit Stallbetreibern, die das Reit-Angebot in Vollzeit beruflich organisieren. Das ist bei uns, wo der Verein vollständig im Ehrenamt geführt wird, anders - was Vorteile, aber auch Nachteile hat. In jedem Fall gibt es in unserer Region aber so viele Pferdefreunde, dass jeder Reitbetrieb seine Daseinsberechtigung und seine "Fans" hat. Es freut uns sehr, wenn man dabei auch noch in gutem Miteinander miteinander umgeht und sich gegenseitig aushilft - gerade jetzt, mitten in der Corona-Pandemie.