Aller guten Dinge sind bekanntermaßen drei: So häufig war Luuk Teunissen im Rahmen unseres Lehrgangsprogramms in diesem Jahr bei uns zu Gast. Während er in den ersten beiden Kursen mit vielen interessierten Teilnehmern vom Boden aus gearbeitet hat, ging es beim dritten Kurs auf den Pferderücken. Für "Individuelle Arbeit unter dem Sattel" gab es zwar viele Interessenten, für einige Reitschüler lag der Termin aber leider ungünstig.
Für den Pferdetrainer war der Kurstag deshalb eher entspannt: Für die fünf aktiven Teilnehmer konnte er sich jede Menge Zeit nehmen. Wie schon in seinen vorherigen Kursen hatte er aber auch diesmal zwei Arbeitseinheiten pro Teilnehmer eingeplant und ging dabei auf jeden Kursteilnehmer einzeln ein. Technische Unterstützung hatte er sich diesmal auch mitgebracht: Per Headset konnte er ganz in Ruhe und ohne störenden Fluglärm mit den Reitern sprechen. Davon waren die Reiter schon vor Beginn ihrer eigentlichen Arbeitseinheit überzeugt und begeistert.
Nur für diejenigen, die am Rand zuschauten, hieß es: Augen offen halten und Verbesserungen im Sitz der Reiter einfach selbst erkennen - denn die Korrekturen und Tipps des Trainers waren für alle ohne Headset nicht zu verstehen. Trotzdem war es auch für alle, die gerade nicht auf dem Pferderücken saßen, spannend, bei dem Kurs zuzuschauen. Luuk hatte sich zum Ziel gesetzt, die eher flotten Pferde mit leichten Hilfen und kleinen Tricks zu einem gemäßigten Tempo zu bremsen und umgekehrt die eher triebigen Pferde ganz ohne Hilfsmittel wie Gerte oder Sporen auf den Schenkel der Reiters zu sensibilisieren.
Das führte nicht nur beim jeweiligen Reiter zu erstaunlichen Erkenntnissen - auch die übrigen Teilnehmer an der Hallenbande waren beeindruckt, wie schnell sich die Pferde auf die erläuterten Methoden und Tipps einließen, wie aufmerksam sie mitarbeiteten und wie fein sie schon während der beiden kurzen Reit-Einheiten auf den leichten Wadendruck des Reiters reagierten. Besonders am Nachmittag war hier die Veränderung deutlich: Die Reiter kamen besser zum Sitzen, konnten leichter treiben und die Pferde reagierten aufmerksamer auf die Hilfen. Das sorgt nicht nur während des Kurses für zufriedene Gesichter: Einige Tricks nahmen die Teilnehmer mit, um sie auch künftig in Reitstunden einzusetzen.
Viele unserer angebotenen Lehrgänge sollen ja auch dafür sorgen, dass unsere Schulpferde etwas Abwechslung von den üblichen Reitstunden haben - dieser Kurs ließ erst einmal vermuten, dass er sich eher um den Reiter als um Abwechslung für das Pferd drehen würde. Und doch war für viele Pferde plötzlich alles ganz anders als sonst - Wendungen, Richtungswechsel, Rückwärtsrichten und das fleißige Vorwärtstreten, ohne dass der Reiter ständig treiben muss sorgten ganz offensichtlich auch im Pferdekopf dafür, dass kräftig über den Kurs nachgedacht wurde.
“Mein Ziel ist es eine Bindung zwischen Pferd und Mensch zu schaffen, basierend auf gegenseitigem Verständnis, Respekt und Vertrauen.” - das sagt Luuk Teunissen über seine Arbeit und sein Ausbildungskonzept. Und so waren auch immer wieder Hinweise auf den Umgang von Pferden untereinander Teil des Kurses. Die sorgten dafür, dass auch das Verständnis der Teilnehmer für die vom Trainer geforderte Hilfengebung wuchs und nicht nur umgesetzt wurde, was gesagt wurde.
Deswegen bedanken wir uns heute zuerst mal bei unseren Schulpferden Efenia, Jolie, Rueda und Vin sowie unserem Neuzugang Anoki, dass sie im Kurs so großartig mitgemacht und die teilweise ungewohnte Hilfengebung und Übungen so schnell umgesetzt und damit Reitern und Zuschauern ordentliche "Aha"-Effekte beschert haben. Vielen Dank natürlich auch an Luuk Teunissen für den tollen Kurs, den wir hoffentlich in unserem Kursprogramm 2020 erneut anbieten können, und an das Interesse und Mitmachen unserer aktiven Teilnehmer Angelina, Maike, Melanie, Siggi und Sophia.
Weitere spannende Kurs-Themen
Das Kursprogramm 2019 nähert sich langsam seinem Ende - im November und Dezember werdet ihr bei insgesamt drei Kursen noch einmal die Möglichkeit haben, neue und spannende Themen kennenzulernen und mit unseren Pferden Neues zu erarbeiten. Die Kurse werden wir in Kürze zur Buchung freischalten. Der Kurs "Einführung in das Reiten mit Franklin-Bällen" im Oktober ist schon ausgebucht. Aber keine Sorge: Auch wenn das Kursprogramm im Jahr 2020 nicht mehr ganz so umfangreich sein wird wie in diesem Jahr, werden wir auch dort bekannte und neue Themen aufgreifen. Die ersten Termine sind schon in Abstimmung - es lohnt sich also, immer mal wieder in unser Kursprogramm zu schauen!
Fotos: Individuelle Arbeit unter dem Sattel
... mehr Bilder vom Kurs gibt's in Kürze auf unserer Facebook-Seite.