Sport für Zwei- und Vierbeiner

In unserem Kurs "Agility mit Pferd" wurde es einen Sonntag lang sportlich - und zwar für die Zwei- und die Vierbeiner. Der Ganztageskurs mit Anja Rudolf war aber nicht nur anstrengend, sondern machte vor allem jede Menge Spaß. Nicht nur die fünf Teilnehmerinnen, sondern auch alle Pferde waren wirklich mit Begeisterung bei der Sache - und übten sich ganz nebenbei in Gelassenheitstraining und den Grundlagen der Freiarbeit.

Zwar war der Kurs, der mitten in den hessischen Sommerferien lag, nicht ganz ausgebucht - der Begeisterung tat dies aber keinen Abbruch. Die meisten der fünf Teilnehmer nahmen mit ihrem eigenen Pferd am Kurs teil, von unseren Vereinspferden waren Oliver und Vampire im Einsatz. Nach dem gemeinsamen Aufbau am Morgen gingen die Teilnehmerinnen den Parcours mit Anja Rudolf zuerst einmal ohne Pferd ab. Dabei erklärte die Kursleiterin nicht nur die Grundlagen des Sports, sondern auch die Grundlagen der Körpersprache und Signale, mit denen man das Pferd lenkt.

 

Für jeden Teilnehmer gab es dann zwei aktive Übungseinheiten, jeweils eine am Vor- und eine am Nachmittag. Geübt wurde einzeln, damit die Teilnehmer nicht nur ausreichend Platz in der Halle und konzentrierte Pferde hatten, sondern auch die Möglichkeit, den Strick mal loszulassen und zu versuchen, das Pferd ohne direkte Führung durch, über und um die Hindernisse zu steuern. Es ging im Slalom um Pylonen, über kleine Cavaletti, über eine Plastikplane und durch einen Flatterband-Vorhang, aber auch über eine am Boden liegende Matratze und durch einen Ring aus Schwimmnudeln.

 

Betreibt man den Sport richtig, dann muss man den Parcours nicht nur fehlerfrei überwinden, sondern auch noch möglichst schnell - nicht selten sind die Pferde und Ponys dabei im Galopp unterwegs. In unserem Einsteigerkurs wurde aber natürlich zuerst einmal mit Halfter und Strick im Schritt geübt - und zwar an jedem Hindernis einzeln. Schnell stellte sich aber heraus, dass kein Pferd größere Probleme mit einem der Hindernisse hat - auch wenn es sich um Ungewohnes wie die weiche Matratze handelte. Die meisten anderen Dinge in der Halle hatte wohl jedes der Pferde schon einmal gesehen, was die Arbeit etwas leichter machte. Dennoch ist kein Flatterband-Vorhand wie der andere - und jedes Pferd bekam die Gelegenheit, sich alles gründlich und in Ruhe anzuschauen und die einzelnen Hindernisse kennenzulernen, bevor am kompletten Parcours gearbeitet wurde.

 

Schon im Rahmen der ersten Übungseinheit am Vormittag wurden dann mehrere Hindernisse nacheinander ausprobiert sowie einzelne Hindernisse im Trab überwunden. Die Pferde waren mit Begeisterung dabei, zeigten zum Ende ihrer jeweiligen Trainingseinheit aber auch deutlich, dass es ganz schön müde macht, wenn man bei so abwechslungsreichen Hindernissen gründlich mitdenken muss. Und auch die Teilnehmer waren dann erst einmal froh über die Mittagspause, in der gemeinsam gegessen wurde und in der Zeit blieb, sich ein wenig zu erholen.

 

Nach der Pause ging es dann erneut los: In gleicher Reihenfolge betraten die Pferde noch einmal die Halle und durften sich jeweils erst einmal ein wenig warmlaufen. Je nach Pferd variierte die zweite Trainingseinheit - nur eines hatten alle gemeinsam: Nun ging es - möglichst flüssig und möglichst flott - am Stück durch den gesamten Parcours. Erst im Schritt, dann zu großen Teilen im Trab, mal mit Halsring statt Halfter und, wenn das Pferd es mitmachte, zumindest für einzelne Hindernisse auch mal komplett frei. Und auch am Nachmittag waren die Pferde unheimlich motiviert und mit Spaß bei der Sache - wer da im Trab mithalten wollte, musste beim Joggen schon ein ordentliches Grundtempo an den Tag legen. Und so waren am Ende des Kurstags dann nicht nur die Vierbeiner müde und glücklich.

 

Trotz aller sportlichen Anstrengung waren sich die zweibeinigen Teilnehmer aber einig: Das macht so viel Spaß, das müsste man eigentlich viel häufiger machen! Während unter den Teilnehmern schon diskutiert wurde, welche Hindernisse man wohl mit vorhandenem Material nachbauen könnte und wo sich ein Kauf von zusätzlichem Material lohnen würde, gab es von Anja Rudolf noch den Tipp, mit so ziemlich allem zu arbeiten, was sich finden und zu einem sicheren Hindernis fürs Pferd umarbeiten lässt - der Kreativität sind beim Agility keine Grenzen gesetzt. Und eine große Vielfalt an Hindernissen bringt schließlich noch mehr Abwechslung für Zwei- und Vierbeiner.

 

Wir freuen uns auf unsere nächsten Kurse und können uns gut vorstellen, dass wir dieses Thema im nächsten Jahr noch einmal aufgreifen werden - was haltet ihr denn von (etwas günstigeren) Halbtageskursen und vielleicht auch einem Kurs zu diesem Thema speziell für Kinder? Danke an alle Teilnehmer, an Anja Rudolf und natürlich an unsere großartigen Pferde!

Das Kursprogramm geht spannend weiter...

Mit den sonntäglichen Kursen geht es im August weiter mit spannenden Themen: Luuk Teunissen besucht uns erneut für die Arbeit mit der Doppellonge, von Trainerin B Anja Erckel lernt ihr Horsemanship: punktgenaues Reiten und könnt dabei euren Sitz und eure Hilfengebung verbessern und Tierheilpraktikerin Karen Krause bringt euch den Pferdekörper mit Massage & Dehnübungen für Pferde näher.

 

Das komplette Kursprogramm für die nächsten Monate könnt ihr hier nachlesen.

Fotos: Sportprogramm für Zwei- und Vierbeiner