Weihnachtsbrauch #8: Weihnachtsinsel

Das klingt jetzt erst mal verwirrend, ist aber tatsächlich so: Auf den Weihnachtsinseln wird Weihnachten fast nicht gefeiert. 


Weihnachtsinseln gibt es übrigens gleich zwei: Die eine liegt im Indonesischen Ozean zwischen Australien und Indonesien, ist 135 Quadratkilometer groß und hat etwa 1.400 Bewohner. Seit 1957 gehört die Insel zu Australien. Die andere Weihnachtsinsel ist ein Atoll im Pazifik, etwa 375 Quadratkilometer groß, hat etwa 5.000 Einwohner und liegt südlich von Hawaii.


Auf beiden Weihnachtsinseln wohnen nur wenige Christen – Weihnachten wird dort deswegen nur in wenigen Familien sowie von den Touristen, die zu Besuch kommen, gefeiert.


Beide Inseln heißen deswegen Weihnachtsinsel, weil sie jeweils an Weihnachten entdeckt wurden: Der holländische Seefahrer William Mynors entdeckte die australische Weihnachtsinsel im Jahr 1643, der Brite James Cook die pazifische Weihnachtsinsel am 24. Dezember 1777.


Unterscheiden kann man die beiden Inseln übrigens vor allem durch ihren englischen Namen: Die Weihnachtsinsel, die zu Australien gehört, heißt auf Englisch „Territory of Christmas Island“ (und hat als Hauptstadt übrigens eine Stadt mit dem netten Namen „Flying Fish Cove“), während die Insel im Pazifischen Ozean auf Englisch „Christmas Island“ hieß, nun aber entsprechend der örtlichen Sprache in „Kiritimati“ umbenannt wurde.


Da sich bei uns im Stall ja ganz viel um Tiere dreht, können wir zur australischen Weihnachtsinsel auch noch etwas Besonderes sagen: Dort gab es ursprünglich nur fünf Säugetier-Arten! Zwei davon, die Weihnachtsinsel-Ratte und die Maclear-Ratte, sind ausgestorben. Die Weihnachtsinsel-Spitzmaus hielt man zwar für ausgestorben, Ende der 1990er-Jahre wurde sie aber wiederentdeckt. Im Jahr 2000 wurde noch einmal intensiv nach ihr gesucht – da konnte man dann wiederum kein Exemplar mehr finden. 


Auch die Bestände der beiden Fledermaus-Arten, die Weihnachtsinsel-Zwergfledermaus und der Weihnachtsinsel-Flughund, gehen stark zurück. Mittlerweile wurden mit der Hausratte, der Hausmaus, der Hauskatze und dem Haushund vier Arten eingeführt. Um die Fledermäuse und weitere bedrohte Tierarten (zum Beispiel Hunderte, noch unerforschte Arten wirbelloser Tiere) sowie den tropischen Regenwald zu schützen, stehen zwei Drittel der Insel unter Naturschutz. 


Übrigens: Die Osterinseln haben ihren Namen ebenfalls daher, dass sie am entsprechenden Datum –also an Ostern – entdeckt wurden. Auch Osterinseln gibt es mehrere – eine 60 Kilometer vor der australischen Küste gelegene Inselgruppe, die zum Houtman-Abrolhos-Archipel gehört, sowie eine Insel im Südostpazifik, die politisch zu Chile und geografisch zu Polynesien gehört.

Du findest die Info interessant?

Dann teile sie doch mit deinen Freunden!