Wie schnell ein Pferd laufen kann, hängt von seinem Typ und auch vom Training ab. Ein Kaltblut wird nie mit einem Vollblut mithalten können, und in sehr jungem Alter können Pferde mit älteren Artgenossen auch noch nicht mithalten. Auf einem Warmblut, dem „normalen“ Sportpferd, kann man in einem frischen Galopp schon einmal 50 km/h erreichen. Da gehört auf jeden Fall der Reithelm auf den Kopf!
Ein für Galopprennen gezüchtetes und trainiertes Vollblut kann – zumindest auf Distanzen, für die es gut trainiert ist – dann noch mal deutlich schneller werden. Die höchste gemessene Geschwindigkeit eines Rennpferds liegt bei 70,76 km/h. Erreicht hat das am 14. Mai 2008 „Winning Brew“, eine damals zweijährige Englische Vollblutstute, auf der Viertelmeilen-Distanz (402 Meter).
Außer dem Galopp haben Pferde aber glücklicherweise auch noch ruhigere Gangarten drauf – sonst hätte sich wahrscheinlich kaum jemand je auf ihren Rücken getraut. Im Schritt sind sie mit etwa 5 bis 8 km/h unterwegs, im Trab erreichen sie etwa 10 bis 20 km/h. Zu diesen drei Grundgangarten kommen bei manchen Pferderassen noch weitere Gangarten hinzu – Isländer zum Beispiel können häufig noch im Tölt und im Pass laufen und erreichen im Rennpass durchaus bis zu 45 km/h.
Geschwindigkeit ist aber nicht alles: Pferde in freier Natur bewegen sich den ganzen Tag über stetig vorwärts. Im Schritt kommen sie auf etwa 20 Kilometer pro Tag. Nur bei Gefahr setzt der Fluchtreflex ein und sie rennen davon. Jedes Pferd braucht also sehr viel Bewegung – aber nur begrenzt in wirklich hoher Geschwindigkeit.
Interessant ist übrigens, dass 1 Pferdestärke (PS) nicht tatsächlich einem Pferd entspricht. Das Leistungsmaß wurde von James Watt (1736 – 1819) entwickelt, der damit zeigen wollte, dass seine Dampfmaschinen der Kraft des Pferdes überlegen sind. Nach DIN 66036 ist 1 PS als die Leistung definiert, die erbracht werden muss, um einen Körper mit einem Gewicht von 75 Kilogramm entgegen dem Schwerkraftfeld der Erde mit einer Geschwindigkeit von 1 Meter pro Sekunde zu bewegen.
Die Leistung eines Pferdes kann, abhängig von Rasse, Trainingszustand und augenblicklicher Anstrengung, deutlich davon abweichen. Einer Untersuchung zufolge liegt die normale Dauernutzleistung im Schritt bei einem 750 Kilogramm schweren Kaltblüter bei 1,2 PS. Ein 600 Kilogramm schweres Warmblut schafft demnach 1,1 PS, ein 200 Kilogramm schweres Shetlandpony 0,4 PS. In zahlreichen Leistungsprüfungen wurde durch Zuchtverbände der verschiedenen Pferderassen schon festgestellt, dass Pferde kurzfristig noch viel mehr leisten können. Warmblüter zum Beispiel kommen im Galopp oder beim Springen kurzfristig auch mal auf über 20 PS.
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